«KEHRSATZ MITTE» - Eine grosse Chance für KEHRsatz
Ein gemeinsames Projekt der Gemeinde Kehrsatz, dem Tiefbauamt des Kantons Bern, der Burgergemeinde Bern und der BLS.

NEWS
Grosse visionen brauchen zeit!
Lange war es still um das Grossprojekt der Gemeinde Kehrsatz, dem Tiefbauamt des Kantons Bern, der Burgergemeinde Bern und der BLS. Die vier Beteiligten planen die innere Entwicklung der Bahnhofmatte zu einem Wohn- und Arbeitsort. Diese Planung erfolgt in Abstimmung mit der Ortsplanung und im Zusammenhang mit der Verlegung der Zimmerwaldstrasse und einem neuen Verkehrsanschluss «Kehrsatz Mitte».
Der aktuelle Stand der wichtigsten Meilensteine der einzelnen Teilprojekte zusammengefasst:
- «Kehrsatz Mitte»: Die Ortsplanungsrevision wird aufgrund der Mitwirkungseingaben und der kantonalen Vorprüfung ergänzt.
- «Bahnhofmatte Kern»: Die Vorbereitungen zur Überbauungsordnung (UeO), welche die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Erschliessung und Freiräume im Areal schafft, ist in Arbeit.
- «Perronanlagen»: Die Planungsarbeiten für die Verlängerung des Perrons und allfällige weitere Anpassungen der Publikumsanlagen sind in Bearbeitung.
- «Kantonale Strassenpläne»: Die Vorprojekte für die einzelnen Strassenabschnitte und Knotenpunkte sind in Erarbeitung.

PROJEKT
Die AUSGANGSLAGE
Die Pläne für die Anbindung der Zimmerwaldstrasse an die Umfahrungsstrasse von Kehrsatz im Bereich der Bahnhofmatte sind nicht neu. Bereits 2001 wurde der kantonale Strassenplan «Anschluss Bahnhofmatte» genehmigt. Doch das Projekt scheiterte 2003 an der Urne. Seither hat sich einiges getan. Die BLS fährt im 15-Minuten-Takt. Dies führt beim stark befahrenen Bahnübergang Zimmerwaldstrasse aufgrund der Barriereschliessungen regelmässig zu Rückstau. Davon betroffen ist der Verkehr in den oberen Dorfteilen, der Verkehr Richtung Längenberg sowie die Zu- und Wegfahrt nach Belp. Im Auftrag des Tiefbauamts des Kantons Bern und der Gemeinde Kehrsatz wurden 2015 im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zwei Varianten für eine neue Verkehrsführung geprüft und verglichen. Dabei zeigte sich eine Verlegung der Zimmerwaldstrasse als die beste Lösung.
Das Areal «Bahnhofmatte», welches der Burgergemeinde Bern gehört, bildet aktuell die letzte grosse Baulandreserve der Gemeinde Kehrsatz. Dem Areal kommt als «prioritäres Entwicklungsgebiet Wohnen» aus regionaler und kantonaler Sicht und im Kontext der inneren Siedlungsentwicklung eine wichtige Rolle zu. Die Lage in direkter Nachbarschaft zum Bahnhof, sowie die gute regionale Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr, bieten die Chance, dass in der Gemeinde Kehrsatz substanziell neue Wohn- und Arbeitsflächen entstehen. Mit der geplanten Verkehrsführung und dem Anschluss «Kehrsatz Mitte» ist auch die Erschliessung für den motorisierten Individualverkehr sichergestellt.

Entwicklung
Entwicklung der Bahnhofmatte zu einem Wohn- und Arbeitsareal
Die oben beschriebenen Faktoren haben die Gemeinde dazu bewogen, gemeinsam mit dem Tiefbauamt des Kantons Bern und der Burgergemeinde als Grundeigentümerin der Bahnhof-matte, eine Testplanung als Basis für die weitere Planung in Auftrag zu geben.
Die Projektstudie «Pétanque», die im Rahmen dieser Testplanung entwickelt wurde, zeigt, dass für das Areal «Bahnhofmatte» eine hochwertige Überbauung mit rund 300 Wohnun-gen, einer ausgewogenen Nutzungsdichte und qualitätsvollen Freiräumen entwickelt werden kann. Die vorgeschlagenen Gebäudehöhen mit drei- bis viergeschossigen Gebäuden und ein siebengeschossiges Gebäude als Akzent am Bahnhofplatz wirken stimmig. Der zwischen dem Blumenhof und dem Bahnhof gelegene Platz stärkt den Ortskern und wird zusammen mit den publikumsorientierten Nutzungen zum Bindeglied zwischen Ortskern und der neuen Überbauung. Der grosszügige Platz weist eine breite Nutzungsflexibilität auf. Vorgesehen sind eine Bushaltestelle, Kurzzeitparkings, sowie Park+Ride Parkplätze, Veloabstellplätze und Freiflächen zur öffentlichen Nutzung.
Diese Ergebnisse aus der Testplanung «Kehrsatz Mitte» wurden unter Berücksichtigung der Mitwirkung überarbeitet und flossen entsprechend in die Ortsplanungsrevision ein, welche von August 2019 bis November 2019 ebenfalls zur Mitwirkung auflag. Die konstruktiven Rückmeldungen daraus sind in geeigneter Form Teil der weiteren Planung.
Die Burgergemeinde Bern als Grundstückbesitzerin hat mit der Gemeinde Kehrsatz als Planungsbehörde entschieden, dass das weitere Projekt in zwei Etappen aufgeteilt wird: «Kern» und «Süd».
Die erste Etappe beinhaltet den Teil «Kern». Dort entstehen Wohnungen, Dienstleistungs-, Verkaufs-, Arbeitsflächen und voraussichtlich ein Kindergarten sowie ein grosser, publikums-orientierter Platz zwischen dem Blumenhof und dem Bahnhof.
Für den Teil «Süd» sind noch Abklärungen der Gemeinde im Gange mit, dem Ziel, eine optimale Lösung für die Gebietsentwicklung zu finden. Zusätzlich wird mit dem Kanton nach der bestmöglichen Erschliessung des Gebiets Waldhof gesucht.

Anschluss
Anschluss Kehrsatz Mitte und Verlegung der Zimmerwaldstrasse
Der Bahnübergang in Zentrum von Kehrsatz sorgt insbesondere seit der Umstellung der BLS auf den 15-Minuten-Takt immer wieder für Staus, sowohl auf der Zimmerwald- als auch auf der Bern- und Belpstrasse. Mit dem neuen Anschluss «Kehrsatz Mitte» soll der Verkehr aus dem oberen Dorfteil und vom Längenberg herkommend im Bereich der Bahnhofmatte mit Hilfe eines Kreisels auf die Umfahrungsstrasse geleitet werden. Die neue Zimmerwaldstrasse wird in die gegebene Topografie des Landschaftsraumes als Ortsverbindung mit Überland¬strassencharakter eingebettet.
Der Verkehr weiter ins Dorfzentrum soll dereinst über den neugestalteten Bahnhofplatz führen. Davon profitieren auch Reisende mit dem Postauto: die neue Haltestelle wäre direkt auf dem Bahnhofplatz und die Umsteigebeziehung zur BLS würde damit vereinfacht. Für zusätzliche Beruhigung sorgt das Tempolimit 30. Überzeugt vom positiven Nutzen einer Verlegung der Zimmerwaldstrasse hat die Gemeinde Kehrsatz bereits die Parzelle an der Zimmerwaldstrasse 19 erworben, über welche die zukünftige Strasse führen soll.